TUISHOU / PUSHHANDS - PARTNERFORMEN INNERER KAMPFKÜNSTE
Eines der wichtigsten Lernziele von Praktizierenden des Qigong und Tai Chi (Taijiquan) ist die Entwicklung der Inneren Kraft "Qi (Lebenskraft)" und des "Yangsheng (Lebenspflege)". Eine traditionelle Trainingsmethode sind die Tuishou-Partnerübungen. Wie die Solo-Übungen wurden sie früher als Geheimnis gehütet. und standen in dem Ruf, unbesiegbar zu machen.
Wichtig zu wissen: Solche Anwendungen von Techniken an einem Partner sind im chinesischen Wushu / Kungfu weit verbreitet. Ähnliche Formen fanden ihren Weg von China nach Japan und wurden in das Aikido, Judo und Jujutsu aufgenommen.
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Das Referat "Audiovisuelle
Lehrmittel im DTB-Verband" wurde
seit der Gründung im Jahre 1996
kontinuierlich ausgeweitet und
nimmt in der Beliebtheitskala
schon lange den Platz eins ein.
Es gibt bereits über 90 Titel
und viele davon sind kostenlos
downloadbar. Die begleitende
Lernerfolgskontrolle sorgt für
optimale Effektivität bei
zugleich kleinstmöglichen
Aufwand.
Bildquelle:
Push-Hands-DVDs.
Push Hands in Deutschland
Update: Der TCDD-Dachverband ist Mitglied in der Arbeitsgruppe Push Hands Deutschland und leitet dort das Ressort Online-Kurse, DVDs und Multimedia. Zusammen mit Dr. Langhoff, dem Leiter der "Lehrerschmiede Deutschland" werden Veranstaltungen zu Aus- und Fortbildung bundesweit angeboten.
Einführung in die Tuishou-Partnerübungen
Zur
Lehrerausbildung des Tai-Chi-Qigong-Zentralverbandes DTB ev
gehören auch Übungen zu Zweit. Für sie ist neben ihren
deutschen Namen "Hände-Schieben" und "Klebende Hände" auch
die englische Übersetzung "Push Hands" gebräuchlich. Der
chinesische Name lautet "Tuishou". Tuishou-Bewegungsformen
mit Partner haben ihren Ursprung im "Neijia (Innere
Kampfkunst)". Foto-Quelle: Webportal für "Integrales Push
Hands". Der ganzheitliche DTB-Ansatz sieht Partnerübungen
integriert in Tai Chi (Taijiquan und Qigong.
Ihre Prinzipien und Wirkungsweisen finden sich gleichermaßen im Tai Chi und Qigong, denn ein Hauptziel beim Üben ist identisch: Die Entwicklung Innerer Kraft. Dabei geht es um das Trainieren von Resilienz und Widerstandskraft nach den traditionellen Vorgaben der "Tai-Chi-Klassiker". In diesen überlieferten Schriften, die früher geheim gehalten wurden, sind "Qi-Kraft" und "Yin-Yang-Prinzip" die grundlegenden Konzeptionen.
Eine
Hauptstrategie ist das Brechen der
Balance des Kontrahenten und das
Zurückführen seines
Krafteinsatzes auf ihn selbst.
Voraussetzung dafür ist eine
hochentwickelte Sensorik des
Spürens, Haftens und Folgens.
Für den Zuschauer ergibt sich
ein Eindruck von Leichtigkeit
und Eleganz eines kraftvollen
Geschehens. Tuishou bildet hier
den "Lackmus-Test" für
das Umgehen mit gegnerischen
Impulsen zum eigenen Vorteil -
selbst in ungünstigen
Situationen.
Bei aller Verschiedenheit der Stilarten besteht eine grundlegende Klammer in der chinesischen Anschauung von "Tian-Di-Ren (Himmel-Erde-Mensch)". Diese durch Harmonie charakterisierte kosmologische Philosophie fordert von beiden Partnern ein "übergreifendes Einpassen" und wechselseitiges Anpassen an die jeweilige Situation.
Diese Einheit, so sagt man in China, gleiche einem vierfüßigen Tier. Doch das ist leichter gesagt als getan. Im Sanda / Sanshou, der freien wettkampf-orientierten Spielart geht diese Yin-Yang-Harmonie typischerweise verloren - dann nämlich, wenn entgegen den Prinzipien "Kraft gegen Kraft" gesetzt wird. Auch auf Pushhands-Treffen sieht man solche Mängel und Defizite häufig.
Ein Grund liegt darin, daß in der Taiji-Qigong-Szene keine gemeinsamen Regelungen, Etiketten und Standards gibt. Somit spricht man auch bei den Tuishou-Partnerübungen "keine gemeinsame Sprache". Ein weiterer Grund liegt in der oft geringen Qualifikation der chinesischen Lehrmeister - man erkennt ihr Versagen immer wieder bei sogenannten Duellen bzw. Herausforderungen von Vertretern "Äußerer Stile", denen sie sich nicht gewachsen zeigen.
Tuishou und Fajin kombiniert
Der DTB-Dachverband
geht noch über das "Integrale
Pushhands" hinaus und kombiniert die
Tuishou-Sparte mit der
Fajin-Sparte. Fajin ist die
chinesische Bezeichnung für die
Explosivkraft, die beim Tai Chi
und Qigong freigesetzt wird,
wenn die Techniken schnell
ausgeführt werden. Historisch,
technisch und methodisch bilden
diese beiden Sektionen eine
Einheit. In der praktischen
Unterweisung kann man - je nach
Zielgruppe und Wissensstand -
unterschiedliche Schwerpunkte
setzen.
Stufung und Graduierung im DTB-Dachverband
Die Tuishou-Partnerübungen sind seit der Kassen-Zulassung bundesweit ein integraler Bestandteil des DTB-Curriculums. Die Anforderungen bauen aufeinander auf in den Stufen "Kursleiter", "Lehrer" und "Ausbilder". Letztere sind autorisiert, im Namen des DTB selbst auszubilden.